Wie zwei Flüsse, die in einen zusammenströmen

 

Die Metapher des Geistes als aufquellendes Wasser hat biblische Fundamente. Magdalena nimmt sie auf und wendet sie an, auf ihre Idee einer dialogischen Beziehung, die die Person formt und verwandelt, nach dem Maß Gottes, der dreifaltigen Gemeinschaft.

 

Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.

Ihr habt gehört dass ich gesagt habe: ich gehe fort und ich komme wieder zu euch zurück“ (Joh 14,27f.). So sagt das Wort, denn es will Seinen Geist aussenden. Dieser Geist ist der Tröster. „Und Du o Heiliger Geist , bist die lebendige Quelle, der Dornbusch, die Taube, die aus der Arche Noah ausging; du bist der Stab Moses, du bist die Gesetzestafeln und die starke Säule. Du bist jene Taube die aus der Arche des Mensch gewordenen Wortes ausgeh.

 

Diese Taube ist der wehende Geist, der, um sich auf erbärmliche Dinge wie unsere Menschennatur niederlassen zu können, vom Menschgewordenen Wort aus weht. Wo lässt er sich nieder? Auf dem Olivenbaum. Diese Olivenbäume sind die barmherzigen Seelen. Die Zweige des Olivenbaumes sind: die Wahrheit, die Barmherzigkeit, die Gerechtigkeit und die Klugheit. Grosse und schöne Oliven wachsen auf ihm: das sind die Heiligen, die sich auf diesem Baum niederlassen, in den Zweigen jener Tugenden, und sie ziehen andere Menschen auf den Weg zu Gott. So kommt dazu die Taube des Heiligen Geistes, der diese Zweige ergreift. Er bringt sie zur Arche des Menschgewordenen Wortes, und pflanzt sie in der Kirche ein, wo sie Frucht bringen.

 

Doch dieser Hl. Geist ist auch der Dornbusch, der brennt ohne sich zu verzehren. „Warum gabst du dich als Feuer an die Apostel, und nicht als Taube oder in anderer Weise?“ Erst mussten eine gewisse Untreue und Furcht überwunden werden, die schon damals gegenwärtig war, und auch in der Kirche von heute gegenwärtig ist: ich meine die Lauheit.


Mit großem Verlangen verlange ich nach diesem Geist, als Taube oder als brennender Dornbusch. Er ist auch heute ein helles Feuer. In der Tat, sagte das Wort, dass seine Apostel das Licht der Welt sein sollten, und die Lampe auf dem Leuchter (Mt 5,14f.). Dieser Geist brennt und verzehrt sich nicht, ja, vielmehr, er stellt das schon Verlorene wieder her, denn da wir sündigten, haben wir die Gnade verloren, und diese schenkt der Geist uns wieder.

Dieser Geist ist die geheime Quelle die die Wahrheit uns offenbarte, als es uns erklärte, dass ein lebendiges, verwandelndes Wasser finden würde, wer zu ihm kommt, um seinen Durst zu stillen. Ja dieses Wasser wäre in ihm zu einer Quelle geworden.


Und was meint diese Quelle anders als das ewige Leben? Es ist die bezeichnete Quelle, die vom Wort aus strömt, mit dem Siegel der unergründlichen Liebe bezeichnet. Und so wird dieser Geist immer neu von dem kostbarsten Siegel des Blutes des Wortes, des geschlachteten Lammes bezeichnet; ja es ist das Blut des Lammes, das ihn drängt zu kommen, und auch er ist von sich aus sich bewegt, zu uns zu kommen.

 

Auch in den Gesetzestafeln, die Moses von Gott erhielt, ist dieser Geist gegenwärtig. Er ist in der Tat die Erfüllung des Gesetzes, und es schenkt uns die Erfüllung des Wesens Gottes in uns. Er erhält und bestärkt uns in seiner Gnade, und verwirklicht seine Herrlichkeit, die Gegenwart der Hl. Dreifaltigkeit.


Er verwirklicht sich in den Geschäften die wir tun müssen, um ihm zu gefallen, und um in der Dreifaltigkeit zu leben um aus dem Inneren der Dreifaltigkeit heraus die Lehre und Anweisungen aufnehmen zu können. Denn alles geht von Ihm aus, im Sinn, wie es der hl. Paulus sagt, dass niemand, der nicht vom Geist bewegt ist, den heiligen Namen Jesus aussprechen kann.

 

Der bewegende Geist geht vom Wesen des Vaters aus, unter dem Wohlgefallen des Sohnes, durchdringt den Glanz der Engel, und reinigt die Reinheit der seligen Geister. Vom Wesen des Vaters bezieht er den göttlichen Willen, vom Wohlgefallen des Sohnes stammt die klare erleuchtete Erkenntnis, vom Glanz der Engel das erinnernde Gedächtnis, von der Reinheit der seligen Geister das wahre und einfache Wirken. Er ist die Quelle die sich allen Geschöpfen mitteilt.


Und wie zwei Flüsse, die in einen zusammenströmen, und wie der kleinere der beiden seinen Namen aufgibt und den Namen des größeren annimmt, so wirkt dieser göttliche Geist der in das Geschöpf einströmt und es erfüllt. Es ist notwendig, dass dieses, da es das geringere ist, seinen Namen aufgibt, und ihn dem Geist überlässt. Das geschieht wenn es sich ganz vom Geist verwandeln lässt, und mit ihm eins wird.

 

 

(1585 Revelatione e Intelligentie, Ss. 93-96.200)

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